Räuber Heigl & die Rote Res

Michael Heigl, der »Höhlenmensch vom Kaitersberg«,

steht in einer Linie mit zwei anderen großen bayerischen Sozialrebellen des 19. Jahrhunderts: dem Räuber Kneißl und dem Wildschützen Jennerwein.

Schon als Kind war Heigl, der Sohn einer bettelarmen Tagelöhnerfamilie aus Beckendorf, unter ständiger Beobachtung der Gendarmerie. Er arbeitete als Waldhüter, Bauernknecht, Schlosserlehrling und Hausierer, ehe er zum Räuber wurde. Großbauern, Kleriker, Gerichts- und Steuerkassen waren zunächst seine bevorzugten Ziele, sodass er bald zum Volkshelden avancierte.

Die junge Therese Pritzl fällt schon als Kind durch ihren Wissensdurst und ihre Lernbegier auf. Gegen Unverständnis und Widerstände lernt sie, damals nahezu „abartig“ für ein Mädchen aus dem einfachen Volk, Schreiben und Lesen. Mutter und Pfarrer befürchten Furchtbares: Wozu soll es gut sein, wenn eine der „Unteren“ Lesen und Schreiben kann?

Die „Rote Res“ kennt als Magd nichts anderes als Arbeit, Strenge und Ungerechtigkeit. Wieso müssen sie verzichten, während andere alles haben? Als sie den Gesetzlosen Heigl trifft, sieht sie die Chance, sie glaubt die ersehnte Möglichkeit gefunden zu haben, ihren Traum von Freiheit zu leben. Eindrucksvoll ist auch die Schilderung der Auszeit im Böhmischen, Michael Heigl und Res leben als fast normales Paar im Austragshäusl eines Bauern.

 

 

In Ungarn geriet Heigl, in die Wirren der Revolution von 1848.Zuletzt hetzte ihn ein Aufgebot von 400 Mann wie einen Wolf. Michael Heigl wurde zum Tode verurteilt, zu lebenslänglicher Kettenstrafe begnadigt und 1857 im Zuchthaus Au in München ermordet.

Dieser Artikel kann nicht kommentiert werden.